C Strukturen, die der Erfüllung des Auftrags dienen
3 Landeskirche
3.3 Weitere Werke und Einrichtungen
Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
Die pflegerischen und sozialen Dienste und Angebote der Evangelischen Kirche heißen Diakonie. Zur Diakonie gehören ehrenamtliche, gemeindliche Initiativen und Selbsthilfegruppen ebenso wie kreiskirchliche Werke, Evangelische Krankenhäuser und große diakonische Träger und Unternehmen wie zum Beispiel die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, das Ev. Johanneswerk Bielefeld, die Evangelische Perthes-Stiftung Münster, die Ev. Stiftung Volmarstein und der Wittekindshof in Bad Oeynhausen.
Diakonie handelt im Horizont des Reiches Gottes. Sie orientiert sich am christlichen Menschenbild: Gott liebt uns Menschen, weil wir seine Geschöpfe und sein Gegenüber sind. Unsere Menschenwürde beruht nicht auf dem, was wir leisten oder darstellen. Deshalb wendet sich Diakonie vorbehaltlos allen Menschen zu. Mit ihrem Einsatz für das Wohl hilfebedürftiger Menschen engagiert sich die Diakonie anwaltschaftlich, fachlich qualifiziert und wirtschaftlich effizient für Menschenwürde, für die Sicherung von Lebensgrundlagen, für soziale Rechte und sozialen Frieden.
Organisation und Strukturen
Diakonie ist organisierte Nächstenliebe. Diakonie beginnt vor Ort in der Nachbarschaft der Ortsgemeinde. Die kreiskirchliche Diakonie bündelt und unterstützt die diakonischen Aktivitäten der Kirchengemeinden. Mittlerweile arbeiten Diakonische Werke auch im Verbund über die Grenzen von Kirchenkreisen hinaus. Die diakonischen Landesverbände auf der Ebene der jeweiligen Landeskirchen vertreten, stärken und begleiten die Interessen ihrer Mitglieder. Sie machen Öffentlichkeitsarbeit und gestalten den Sozialstaat auf Landesebene mit. Die Diakonie Deutschland bildet gemeinsam mit Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung mit Sitz in Berlin.
Mit Caritas, Arbeiterwohlfahrt, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem Roten Kreuz und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden gehört die Diakonie zu den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie sucht die Zusammenarbeit mit allen Menschen, Gruppen, Institutionen, Organisationen und Initiativen, die den sozialen Zusammenhalt fördern und Armen, Kranken und Benachteiligten zur Seite stehen.
Im Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL sind die Träger diakonisch-missionarischer Dienste, Einrichtungen, Unternehmen und Werke im Bereich der rheinischen, der westfälischen und der lippischen Landeskirche zu gegenseitiger Förderung und Unterstützung und zur Durchführung gemeinsamer Aufgaben zusammengeschlossen. Die Landeskirchen und ihr Diakonisches Werk arbeiten zur Erfüllung ihres Auftrages eng zusammen.
2007 erfolgte die Gründung des Vereins Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. Ziel ist die Konzentration und Bündelung diakonischer Arbeit im Gebiet der drei Landeskirchen Rheinland, Westfalen und Lippe. 2016 erfolgte die Fusion, seit Oktober 2019 arbeitet der Landesverband von Düsseldorf aus. Durch diese Zusammenführung ist einer der größten Sozialverbände in Deutschland entstanden. Ein Viertel aller evangelischen Sozialeinrichtungen liegt im Verbandsgebiet. Hier arbeiten rund 30 Prozent aller in der Diakonie Beschäftigten.
Die Vertretung der Mitgliederinteressen, die Weiterentwicklung der Fachlichkeit und die Anwaltschaft für Ratsuchende und Hilfebedürftige sind die Hauptaufgaben der Diakonie RWL als Dienstleistungsunternehmen. Oberstes Ziel ist die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Menschen, die von Benachteiligung und Ausgrenzung betroffen sind.
Finanzierung diakonischer Arbeit
Die Finanzierung der diakonischen Arbeit ist sehr unterschiedlich geregelt und hängt ab von der jeweiligen Aufgabe, der sie sich widmet. Der Bereich der medizinischen und pflegerischen Versorgung wird überwiegend von den Kranken- und Pflegekassen refinanziert. Nach dem Subsidiaritätsprinzip überträgt der Staat seine sozialen Verpflichtungen auf freie Träger (zum Beispiel diakonische Einrichtungen), verbleibt aber in der finanziellen Verantwortung. Allerdings werden selten die gesamten Kosten übernommen. Deshalb kommt kaum ein Angebot ohne Eigenmittel aus. Das sind zum Beispiel Kirchensteuern, Spenden oder Kollekten, die für die vielfältigen Aufgaben der Diakonie benötigt werden.
Da die staatlichen Zuschüsse insbesondere im Bereich der sogenannten freiwilligen sozialen Arbeit immer weiter zurückgehen, ist die Diakonie zunehmend auf andere Einnahmequellen angewiesen. Dazu gehören auch Kollekten sowie die Erlöse aus Sammlungen, wie sie beispielsweise im Bereich der westfälischen und der rheinischen Diakonie zweimal jährlich durchgeführt werden.
Arbeitsfelder
Von Altenarbeit bis Freiwilligendienst – die Handlungsfelder der Diakonie sind außerordentlich vielfältig. Krankenhilfe, Altenhilfe und Pflege, Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe sowie Armenhilfe sind die großen Arbeitsfelder der Diakonie.
Schwangerschaftskonfliktberatung, Kindertagesstätte, Offener Ganztag, Jugendmigrationsdienst, Altenheim und Hospiz sind Beispiele für diakonische Einrichtungen, die am Lebenslauf des Menschen ausgerichtet sind.
Die Diakonie greift neue gesellschaftliche Entwicklungen und Herausforderungen rasch und unbürokratisch auf. So wurde etwa seit 2015 die Flüchtlingshilfe ausgebaut und verstärkt.
150.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Bereich der Diakonie RWL beschäftigt. In allen Regionen ist die Gesundheitswirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und wichtiger Arbeitgeber.Fachkräfte zu gewinnen für Sozial-, Gesundheits- und Erziehungsberufe ist eine zentrale Aufgabe für die Diakonie. Schätzungen zufolge gibt es mindestens so viele ehrenamtlich Engagierte wie hauptberuflich Beschäftigte. Dabei ist zu bedenken, dass viele Freiwillige sich vielfältig engagieren und ein Großteil der hauptberuflichen Diakoniemitarbeiterinnen und -mitarbeiter auch ehrenamtlich in Kirche und Gesellschaft aktiv ist.
Manche Menschen brauchen nur einmal oder kurzfristig Rat und Hilfe, andere sind lebenslang auf Assistenz, Begleitung und Betreuung angewiesen. Diakonie stärkt die Selbsthilfekräfte Betroffener. Hilfen werden nicht vorgeschrieben, sie werden gemeinsam mit den Hilfebedürftigen entwickelt.
Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
Lenaustraße 41
40470 Düsseldorf
Telefon: 0211 6398-0
E-Mail: duesseldorf@diakonie-rwl.de
Internet: www.diakonie-rwl.de