C Strukturen, die der Erfüllung des Auftrags dienen
3 Landeskirche
3.3 Weitere Werke und Einrichtungen
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW)
Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist der größte Frauenverband innerhalb der Gliedkirchen der EKD. Sie versteht sich als Partnerin der EKvW und wird von dieser als freies Werk der Kirche anerkannt und gefördert.
Circa 45.000 Frauen sind Mitglieder der Frauenhilfe in ca. 1.100 Gemeindegruppen; mehr als 3.500 Frauen sind tätig in satzungsbedingten Wahlämtern des Verbandes; fast 4.000 Frauen nehmen das Berufungsamt der Bezirksfrau wahr. Diese ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen übernehmen Aufgaben in Vorständen und Leitungsteams der Gemeindegruppen, der 38 Bezirks- und Stadtverbände sowie in der Gemeinde. Insgesamt sind ca. 600 Menschen bei der EFHiW in Voll- und Teilzeit angestellt, überwiegend in den diakonischen Einrichtungen der Frauenhilfe, zehn in der Frauenverbands- und Bildungsarbeit.
Ihren Grundlagen und ihren satzungsgemäßen Aufgaben entsprechend versteht sich die EFHiW als Verband mit klarem Bildungsauftrag sowohl im Blick auf die gemeindebezogene Arbeit mit Gruppen und Verbänden der Frauenhilfe in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen als auch im Blick auf die Mitglieder der Frauenhilfe. „Offene“ Bildungsangebote richten sich an Zielgruppen im Umfeld der diakonischen Arbeitsfelder der Frauenhilfe als Aus-, Fort- und Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen, z.B. in der Altenhilfe, in Besuchsdiensten, in der Behindertenhilfe. Die Angebote verstehen sich „inklusiv“, das heißt sie richten sich an Menschen mit und ohne Behinderung, an Bewohnerinnen und Bewohner der Altenhilfe als auch ehrenamtlich Helfende. Das Seminar- und Gästehaus, die Tagungsstätte Soest, sowie das Hotel Erika Stratmann in Bad Driburg sind für Klausurtagungen und Freizeiten von Gemeindegruppen und Presbyterien häufig angefragte Häuser des Verbandes.
Mehr als 550 Teilnehmerinnen beschäftigen sich in 30 mehrtägige Veranstaltungen mit einem Schwerpunktthema; ungezählt sind die Studientage, Aktionen in den Gemeindegruppen. In jedem Jahr wird in einem basisdemokratischen Abstimmungsprozess bei einer der Konferenzen für leitende ehrenamtliche Mitarbeiterinnen aus den Kirchenkreisen ein Jahresthema festgelegt. Die Referentinnen des Landesverbandes erarbeiten ein inhaltlich, methodisch und didaktisch ausgearbeitetes Material für jeweils vier Tage. Das Material wird ehrenamtlichen Referentinnen vorgestellt, die dann mit den Teilnehmerinnen aus den Kirchenkreisen die Tagungen durchführen, zum Teil im Tandem mit den hauptamtlichen Referentinnen, zum Teil im Tandem mit anderen Ehrenamtlichen.
Den Mitarbeiterinnen der Frauenhilfe in den Gemeinden wird jährlich eine Arbeitshilfe zur Gestaltung der Gemeindegottesdienste zum Sonntag Judika kostenfrei zugesandt. Sie enthalten Vorschläge zur liturgischen Gestaltung, eine Predigt zum Text der Perikopenordnung und Informationen und/oder Anspiele und/oder ergänzendes Textmaterial in Aufnahme des Judika-Psalms „Gott, schaffe mir Recht“. 2019 wurden fast 1.500 Mappen verschickt.
Der Frauenverband ist seit Jahrzehnten regionale Koordinations-, Informations- und Vorbereitungsstelle für den Weltgebetstag. Zur Vorbereitung des Weltgebetstages finden jährlich zentrale ein- und mehrtägige Veranstaltungen statt sowie dezentrale Vorbereitungsseminare in Gemeinden und auf kreiskirchlicher Ebene – insgesamt mehr als 60 Veranstaltungen mit insgesamt ca. 2.150 Teilnehmerinnen.
Mehrteilige bzw. Langzeit-Fortbildungen werden – zum Teil in Kooperation mit anderen, z.B. dem landeskirchlichen Frauenreferat – angeboten: ein mehrteiliger Basiskurs für Haupt- und Ehrenamtlichen in unterschiedlichen Arbeitsfelder als „Basiskurs Kirche und Diakonie“; für Presbyterinnen die Kurse „Mut zur Strategie“ sowie das Fernstudium „Theologie – geschlechterbewusst“ für interessierte Frauen und Männer.
Zu den unterschiedlichen Themen – zum Beispiel zum Frauenwahlrecht, zur Organspende, zu Themen der Alten- und Behindertenhilfe – finden jährlich fast 600 Veranstaltungen mit mehr als 13.000 Teilnehmer*innen statt, die nach dem Weiterbildungsgesetz des Landes NRW über das Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und Lippe e.V. bezuschusst wurden.
Ökumenische Frauenarbeit, die Mitarbeit in Kampagnen sowie projektbezogene Arbeit sind eng verbunden mit der Frauenverbands- und Frauenbildungsarbeit. Im Auftrag der Mitglieder werden frauenpolitische Interessen und Themen in Kirche, Gesellschaft und Politik vertreten.
Die gemeindebezogene Frauenarbeit legitimiert das sozialdiakonische Handeln der EFHiW seit 1906. Aus dieser langen Tradition heraus ist der Frauenverband Träger unterschiedlicher sozial-diakonischer Einrichtungen und Dienste, z.B. dreier Altenheime, zweier Pflegeschulen, mehrerer Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie eines Frauenhauses, einer Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und dreier Prostituierten- und Ausstiegsberatungsstellen.
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Feldmühlenweg 19
59494 Soest
Telefon: 02921 371-0
E-Mail: info@frauenhilfe-westfalen.de
Internet: www.frauenhilfe-westfalen.de